Wie Sie Ihren Füßen etwas Gutes tun und diabetische Folgeschäden vermeiden.
Fußpilz verursacht nicht nur ein unangenehmes Jucken, sondern ist auch sehr ansteckend. Wenn Sie eine Infektion jedoch frühzeitig erkennen und die richtige Fußpilz-Behandlung durchführen, heilt er schnell ab.
Fußpilz (Tinea pedis) ist eine Pilzinfektion in den Zehenzwischenräumen, an den Fußsohlen und bei schwereren Verläufen auch am Fußrücken. Wenn der Pilz auch den Nagel befällt, nennt man dies Nagelpilz. Da Fußpilz bevorzugt die Haut betrifft, zählt er zu den Pilzerkrankungen der Haut, also den Dermatomykosen. Ungefähr jeder Zehnte in den Industrienationen ist davon betroffen. Je älter wir werden, desto wahrscheinlicher ist eine Fußpilzinfektion. Männer haben häufiger Fußpilz als Frauen. Besonders gefährdet sind Diabetes-Patienten, da ihre Füße nicht mehr so gut durchblutet werden und kleineste Verletzungen nicht erkannt werden.
Fußpilz erkennen
Fußpilz siedelt sich häufig zwischen dem kleinen Zeh und dem nebenliegenden Zeh an, aber auch die anderen Zehenzwischenräume können betroffen sein. Die Haut zeigt dann oft Rötungen und Risse. Die Stellen fangen an zu schuppen und verursachen meist einen unangenehmen Juckreiz. Manchmal ist die Haut auch weißlich verfärbt, verdickt oder leicht aufgequollen.
Manchmal treten bei Fußpilz auch Schmerzen auf, wenn der Fußpilz zu Rissen in der Haut führt. Ohne rechtzeitige Behandlung kann sich der Pilz über den gesamten Fuß ausbreiten und zu Nagelpilz führen. Durch die entstehende Risse dringen leichter Keime ein und können Infektionen verursachen.
Betrifft der Fußpilz eine größere Fläche an den Fußsohlen, nennt man dies Mokassin-Mykose. In solchen (selteneren) Fällen können die Fußsohlen, Fersen und Fußränder trocken, schuppig, stark verhornt und juckend sein. Manchmal verwechselt man eine Mokassin-Mykose mit anderen Krankheiten, beispielsweise Neurodermitis.
Es gibt auch eine selten auftretende Form von Fußpilz, bei der eine akute Entzündung der Haut entsteht. Die Haut ist dann gerötet und weist kleine Pusteln auf. Zudem kommt es zu Jucken und gespannter Haut.
Fußpilz: Ansteckung und Risikofaktoren
Die Pilze, die die Infektion auslösen, heißen Dermatophyten. Diese Fadenpilze verbreiten sich über den direkten Hautkontakt oder über winzige Hautschuppen. Auch über kleine Risse oder Wunden in der Haut können sie eindringen. Die Erreger halten sich bevorzugt dort auf, wo es feucht oder nass ist und wo viele Menschen barfuß gehen. Neben Schwimmbädern ist dies z. B. in Hotels, öffentlichen Duschen oder Umkleidekabinen der Fall. Fußpilz ist keine Folge von mit mangelnder Fußhygiene, Pilzsporen sind sehr widerstandsfähig und können viele Jahre lang überleben.
Fußdesinfektion im Schwimmbad
An Orten, an denen viele Menschen barfuß gehen, ist eine Infektion mit Fußpilz besonders wahrscheinlich. Zwar gibt es in Schwimmbädern Anlagen zur Desinfektion der Füße. Diese sind eher schädlich als nützlich, weil die Sprühdauer viel zu kurz ist, um den Pilz effektiv zu bekämpfen. Außerdem sind die verwendeten Desinfektionsmittel meist ungeeignet. Sie können Allergien verursachen und sind der Hautflora abträglich. Dies macht eine Fußpilzinfektion leider noch wahrscheinlicher.
Auch Sportler sind für Fußpilz besonders anfällig, denn die Füße sind beim Sport stark beansprucht und schwitzen oft in den Schuhen. Sind die Füße durch Schwitzen aufgeweicht oder verletzt, kommt es leichter zu einer Fußpilzinfektion.
Als weitere Risikofaktoren für eine Ansteckung mit Fußpilz sind das zunehmende Alter und bestimmte Krankheiten zu nennen. Dies betrifft beispielsweise Diabetes mellitus, Erkrankungen mit Immunschwäche und arterielle Durchblutungsstörungen.
Tipps zur Fußpilz-Behandlung
Es gibt zur Behandlung von Fußpilz verschiedene wirkungsvolle Cremes und Salben. Andere Darreichungsformen sind Gels und Sprays. Meist sind diese Präparate rezeptfrei in Ihrer Apotheke erhältlich, wir beraten Sie gern bei der Auswahl des richtigen Mittels.
Die Präparate verfügen über Wirkstoffe, die den Pilz angreifen (Antimykotika). Sie töten ihn ab oder sorgen dafür, dass er sich nicht weiter ausbreiten kann. Durch eine solche Fußpilz-Behandlung bildet sich der Fußpilz meist innerhalb weniger Wochen zurück. Wirkstoffe aus der Gruppe der Azole wie z.B. Clotrimazol, Sertaconazol, Bifonazol, Ketoconazol, Miconazol u.a., Allyamine wie z. B Terbinafin sind zur Fußpilz Behandlung besonders geeignet. Wirkstoffe wie Amorolfin oder Ciclopirox wirken vor allem gegen Nagelpilz.
Bei trockener Haut sollte man eine Creme verwenden, Sprays lassen sich problemlos applizieren und eigenen sich bei schwitzenden Füssen.
Leider erfordert eine Fußpilz-Behandlung viel Geduld. Die Mittel gegen den Pilz werden meist ein- bis zweimal am Tag angewendet. Nach etwa ein bis drei Wochen – je nach Wirkstoff – sollte der Pilz beseitigt sein. Tritt keine Besserung ein, ist ein Arztbesuch erforderlich.
Es ist die wichtig, die Behandlung fortzuführen, auch wenn die Symptome äußerlich schon verschwunden sind, um zu verhindern, dass der Pilz wieder aufblüht. Sind die Nägel befallen, dauert eine effektive Therapie über 6 – 9 Monate, die entsprechenden Wirkstoffe werden in Form von Lösungen oder Lacken appliziert.
Oft ist allein die äußerliche Fußpilz Behandlung effektiv und hilfreich. Viele wissenschaftliche Studien belegen dies. Wenn durch eine Fußpilz-Behandlung mit Mitteln zum Auftragen aber nicht der gewünschte Erfolg eintritt, sollte der Arzt konsultiert werden, verschreibungspflichtige Tabletten sind hier möglicherweise eine geeignete Alternative. Wer an Diabetes oder HIV erkrankt ist oder bestimmte Arzneimittel wie Zytostatika oder Immunsuppressiva einnimmt, sollt ebenfalls zum Arzt gehen.
Vorsicht bei Hausmitteln
Wer bei Fußpilz zu Hausmitteln greift, verzögert unter Umständen eine geeignete Fußpilz-Behandlung. Die Wirksamkeit von z. B. Teebaumöl oder Kräuterbädern für die Fußpilz-Behandlung ist nicht wissenschaftlich belegt. Bei feuchtwarmen Kräuterwickeln kann sich der Pilz sogar besonders schnell ausbreiten. Bei Entzündungen der Haut können scharfe Hausmittel, z. B. roher Knoblauch, Essig oder Teebaumöl, zusätzliche Schmerzen mit sich bringen.
Mögliche Komplikationen
Weitere Ausbreitung: Wenn keine wirksame Fußpilz-Behandlung erfolgt, kann der Fußpilz sich auf die Fußsohle, den Fußrücken oder die Nägel ausdehnen. Außerdem besteht das Risiko, den Pilz durch Selbstinfektion an andere Körperstellen zu verteilen, z. B. durch Erreger, die sich beim Kratzen an der infizierten Stelle unter den Fingernägeln versteckt haben. Von dort gelangen sie durch Berührungen z. B. auf die Kopfhaut oder ins Gesicht.
Bakteriellen Superinfektion: Bei Fußpilz können Bakterien an den betreffenden rissigen Stellen leichter in die Haut eindringen. Ärzte sprechen von einer bakteriellen Superinfektion, wenn auf diese Weise zusätzliche Hautinfektionen entstehen, was bei immungeschwächten Menschen passieren kann. Ein Beispiel für eine solche Hautinfektion ist die Wundrose (Erysipel), die Rötungen, Schwellungen und Schmerzen an der Haut auslöst. Dabei kommt es oft zu Fieber.
Tipps zur Vorbeugung
Pilze lieben es feucht und warm. Daher sollten Sie Ihre Füße möglichst trocken halten:
- Trocknen Sie Ihre Füße nach dem Duschen, Baden oder Schwimmen gut ab.
- Tragen Sie Schuhe, die nicht zu eng und möglichst luftig sind.
- Tragen Sie das gleiche Paar Schuhe nicht an zwei aufeinanderfolgenden Tagen.
- Ziehen Sie so oft wie möglich Ihre Schuhe aus.
Es gibt Möglichkeiten, einer Infektion mit infizierten Hautschuppen vorzubeugen und das Risiko für Rückfälle zu minimieren:
- Tragen Sie in Schwimmhallen, öffentlichen Duschen und Umkleidekabine immer Ihre eigenen Badelatschen.
- Teilen Sie Socken, Handtücher und Schuhe nicht mit anderen Personen.
- Jeder im Haushalt sollte seine eigene Nagelschere benutzen.
- Waschen Sie Socken, Bettwäsche und Handtücher mindestens auf 60 °C oder setzen Sie einen Hygienespüler hinzu.
Regelmäßige Fußpflege
Wenn Sie unter Diabetes oder einer Immunschwäche leiden, sollten Sie jeden Tag Ihre Füße genau inspizieren und Veränderungen Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt mitteilen. Lassen Sie regelmäßig eine medizinische Fußpflege durchführen. Pflegen Sie Ihre Haut mit einer speziellen Fußcreme aus Ihrer Apotheke, die Feuchtigkeit spendet, heilende Inhaltstoffe enthält und die Hautbarriere stärkt. Dies kann einer Infektion mit Fußpilz vorbeugen.
Bildquellen
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Jan Henning Staggenborg,